5 Dinge, die Sie vor dem Hörgerätekauf wissen müssen!

Mann mit Hörgerät nutzt Hörprogramm

Ein Hörgerätekauf unterscheidet sich maßgeblich von Käufen des täglichen Lebens. Er unterscheidet sich sogar vom Kauf eines Smartphones oder anderen teuren Gegenständen. Während man sich ein Smartphone in der Regel für 2 Jahre anschafft, dauert es gut 6 Jahre bis das nächste Hörgerät herhalten muss.
Grund genug sich tiefergehend mit dem Kauf zu beschäftigen. Wir nennen Ihnen 5 Dinge, auf die Sie achten sollten!

1) Timing

Symbolbild: Zeit nehmen

Ein Hörgerät steckt man sich nicht ins Ohr und kann wieder prima hören. Es erfordert Übung, Anpassung und Geduld bis man die richtigen Einstellungen gefunden hat. Manche Nutzer machen den Fehler und verlegen den Hörgerätekauf mitten in eine stressige Phase. Wer lange in den Urlaub fährt, eine große OP vor sich hat, oder mit der Familie einen Umzug oder Umbau plant, hat viel um die Ohren. Im wahrsten Sinne des Wortes. Da brauchen Ihre Ohren nicht noch zusätzlich ein neues Hörgerät. Sie müssen sich wirklich damit auseinandersetzen, mit Ihrem Berater telefonieren oder Akustiker besuchen, verschiedene Situationen testen u.v.m.
Vergewissern Sie sich also vorher, ob das Hörgerät in den ersten Wochen nach dem Kauf die Aufmerksamkeit bekommen kann, die es benötigt.

2) Öffnen Sie sich

Erfahrungsgemäß bekommt immer derjenige das beste Produkt, der am meisten von sich preisgibt. Das müssen keine intimen Details sein. Ihr Akustiker sollte aber wissen, was Sie gern machen, in welchen Situationen Sie sich oft befinden. Er muss wissen, ob Sie viel Sport treiben, oft reisen, oder vielleicht auch sehr ruhig sind und nur gern Filme schauen.
Wenn ein Kunde mit seinem Hörgerät unzufrieden ist, hört man den Akustiker anschließend oft zu seinen Kollegen sagen “Hätte ich gewusst, dass,….” !
Aus gutem Grund! Wenn ein Kunde nicht erzählt, dass er bei der Arbeit eine Schutzbrille trägt mit großen Ohrenschützern, die ihn vor dem Lärm seiner Kettensäge schützen, ist das ein Problem. Dabei schwitzt er vielleicht noch viel und schon wird aus der Empfehlung für ein HdO-Hörgerät eine Empfehlung für ein IdO-Hörgerät und er Kunde ist glücklich. Lassen Sie sich im Beratungsgespräch auf Tipps ein. Hören Sie zu. Aber äußern Sie vor Allem alles was Ihnen auf dem Herzen liegt. Das kann beim online-Kauf und Beratung über das Telefon genauso geschehen wie beim Akustiker im Laden. 

3) Das Rundum-Sorglos-Paket-Versprechen

Das besagte Paket gibt es definitiv nicht. Aber man kann versuchen möglichst nah dranzukommen. Vergewissern Sie sich zuerst, ob Sie das Hörgerät nach einer 30-tägigen Testphase auch wieder zurückgeben können. Das ist ein Muss! Ein Hörgerätekauf ist kein Knebelvertrag, sondern soll Ihnen weiterhelfen.
Was passiert, wenn Ihr Hörgerät mal kaputt geht? Wer trägt die Kosten für die Reparatur? Bekommen Sie ein Ersatzgerät für die Zwischenzeit der Reparatur? All diese Kosten und Mühen sollten innerhalb der ersten 6 Jahre nicht bei Ihnen liegen. Danach gibt es ein neues Hörgerät, das Ihre Krankenkasse finanziert. Aber dann laufen die 6 Jahre wieder von vorn. Einige Anbieter vermitteln auch günstige Versicherungen für Eigenverschulden. Technische Probleme sollten grundsätzlich immer von Ihrem Anbieter übernommen werden. Wer aus Versehen auf sein Hörgerät tritt, der hat besser eine gute Versicherung zu einem kleinen Preis.

4) Testen Sie!

Symbolbild_Testen

Das Hörgerät ist Ihr persönlicher Begleiter. Täglich. Stündlich. Von morgens bis abends. Sie brauchen das perfekte Hörgerät und die richtige Beratung. Gehen Sie zu verschiedenen Hörakustikern in Ihrer Umgebung und lassen sich beraten. Scheuen Sie sich nicht davor auch „Nein, Danke“ zu sagen. Akustiker müssen verkaufen und sind darin geschult. Es fällt daher nicht leicht beim ersten Akustiker „Nein, Danke“ zu sagen. Wenn Sie ein Akustiker nicht gehen lässt, wissen Sie schon, dass Sie schnell dort nichts verloren haben. Wäre er wirklich von sich überzeugt, wüsste er, dass Sie zurückkommen. Rufen Sie unbedingt bei einem Online-Handel. Aber starten Sie nicht damit. Holen Sie sich ein paar Eindrücke vom Akustiker vor Ort und führen dann ein Gespräch mit dem persönlichen Berater per Telefon, der für einen online-Händler Rede und Antwort steht. 
Akustikern vor Ort möchten Sie natürlich überzeugen und raten von günstigen Angeboten aus dem Internet ab. Fragen Sie Ihre erste Anlaufstelle, was er vom Online-Handel hält. Konfrontieren Sie dann den Online-Berater und fragen Ihn, was er zu den Argumenten sagt. Heutzutage haben Kunden viele Vorteile, wenn Sie ihr Hörgerät online kaufen.
Übrigens: Viele Kunden sind sehr zufrieden damit, dass der Kontakt mit den online-Anbietern so schnell und problemlos funktioniert. Ein Beispiel finden Sie hier.

5) Es muss nicht teuer sein

Der Markt für Hörgeräte wird oft als eine Art Raketenwissenschaft verkauft. Zugegeben: Es steckt unheimlich viel Wissenschaft und Technik in den kleinen Helfern. Die Arbeit, die der Hörgeräteakustiker leistet muss in vielen Fällen jedoch nicht vor Ort vorgenommen werden und erst recht nicht so teuer bezahlt werden.
Das Wichtigste vorab: Besorgen Sie sich eine Hörgeräte-Verordnung von Ihrem HNO-Arzt, um sicherzugehen, dass Ihre Krankenkasse den Pflichtanteil der Kosten für das Hörgerät übernimmt.
Sehr gute Hörgeräte gibt es mittlerweile auch ohne Zuzahlung. Früher hat man abwertend von Kassengeräten gesprochen. Das ist aber nur noch bedingt wahr.
Akustiker bieten gute Geräte zum Nulltarif an. Im Online-Handel können noch bessere Geräte angeboten werden. Hier übernimmt ein Akustiker per Fernsteuerung die Anpassung des Hörgeräts. Aber: Dafür nutzt er auch das Audiogramm Ihres HNO-Arztes. Wie der Akustiker vor Ort auch.


Quellen:
https://www.welches-hoergeraet.de/mein-erstes-hoergeraet-1695.html
https://www.optik-hallmann.de/hoeren/schritte-besseres-hoeren

MagazinHören

Kommentar schreiben